Wir haben "Lernzeiten" statt Hausaufgaben.
Die Hausaufgabenbetreuung an unserer Schule wurde zunehmend schwieriger. Für die Kinder endet mit der 6. Schulstunde der Unterricht und somit auch die Einstellung zum Lernen. Für die Mitarbeiter im Ganztag wird es extrem schwer, den Kindern zu helfen, da sie hauptsächlich damit beschäftigt sind, Kinder, die fertig sind, ruhig zu halten, damit auch die anderen Kinder die Chance haben, ihre Aufgaben konzentriert zu erledigen.
Einige Kinder gehen nach dem Unterricht nach Hause und machen ihre Hausaufgaben im besten Falle dort. Nicht alle Eltern können ihre Kinder dabei unterstützen.
Von Lernzeiten profitieren alle Kinder. Auch die, die nicht im Ganztag sind.
Lernzeiten finden in jeder Klasse 3x wöchentlich statt. Hierbei sind immer eine Lehrkraft und eine Ganztagskraft in einer Klasse.
Die Kinder arbeiten in diesen Stunden an einem Wochenplan oder Lernzeitplan. Dieser beinhaltet Aufgaben in Deutsch, Mathematik und Englisch, also die Aufgaben, die sonst als Hausaufgabe erledigt würden. Gleichzeitig lernen die Kinder das selbstständige Arbeiten und das kluge Einteilen von Aufgaben. Durch Bonusaufgaben auf dem Lernzeitplan können schnelle Kinder gefördert und Unterrichtsstörungen vermieden werden.
Auch die Integration der Lernzeiten in den Vormittag sowie die Zusammenarbeit von Ganztagskräften und Lehrkräften sogt für eine konzentriertere Haltung bei den Kindern.
Im Idealfall ist die Klassenlehrerin in diesem Stunden in der Klasse. Das muss aber nicht so sein. Die Fachlehrer sprechen sich eng mit den Klassenlehrern ab.
Die Lehrerinnen können in diesen Stunden gemeinsam mit der Ganztagskraft in der Klasse sein und die Kinder bei den Aufgaben unterstützen, oder aber einzelne Kinder und Gruppen zu einer Förderstunde rausnehmen.
So kann viel besser individuell gefördert werden. Das gilt für Kinder mit Lernschwierigkeiten ebenso, wie für Kinder mit Stärken, die gefordert werden müssen.
Lernzeiten bedeuten nicht, dass Zuhause gar nichts mehr gemacht werden muss.
Für Arbeiten lernen und das Lesen üben, Einmaleins trainieren, Vokabeln lernen, Sachen nachschlagen wird weiterhin Zuhause stattfinden (müssen).
Auch Wochenpläne, die in der Schule nicht fertiggeworden sind, müssen zuhause nachgeholt werden.
Tägliche Hausaufgaben und eine klassische Hausaufgabenbetreuung nach Unterrichtsende wird es dann nicht mehr geben.
Von Lernzeiten profitieren alle Kinder, weil alle Kinder daran teilnehmen, in Zweierteams gearbeitet und individuell gefördert werden kann.