Nach Karneval, vom 26.02. - 28.02., fanden unsere ersten Projekttage, täglich von 08:10 – 11:45, statt.
In den ersten Klassen ging es um das Thema `Luft´.
Tag 1:
Leider hatten wir am Aschermittwoch nur 2 Std. für unser Projekt Zeit, da ja vorher für die katholischen Kinder der Aschermittwochsgottesdienst stattfand. Wir waren doch alle so gespannt auf die Projektarbeit, die wir ja noch gar nicht kannten. Aber nach der Frühstückspause ging es dann endlich los. Zuerst überlegten wir, was denn Forschen überhaupt ist und wie wir uns dabei richtig verhalten müssen. Damit es klappt, ist es wichtig, besonders gut zuzuhören, hinzuschauen, dann unsere Fragen zu stellen und zu vermuten, welche Antwort darauf richtig sein könnte.
So kamen wir als Erstes zu der Frage: „ Was ist denn Luft eigentlich?“ Ist sie nichts? Dazu erforschten wir zunächst, wo uns Luft in unserer Umgebung begegnet und stellten mit einem Arbeitsblatt fest, dass sie uns fast überall begegnet – in unseren Fahrrad- und Rollerreifen, in Luftpumpen, in Luftmatratzen, in Schwimmringen, in Badeinseln, beim Drachensteigenlassen, beim Atmen und...und...und.
Also kamen wir zu dem Schluss, dass Luft nicht Nichts sein kann, sie ist eben nur unsichtbar, aber fast überall vorhanden.
Wir widmeten uns dann dem Atmen, was für uns ja lebenswichtig ist. Mit Hilfe einer kleinen Geschichte übten wir das richtige Atmen – durch die Nase tief einatmen, durch den Mund lange wieder auspusten.
Um auszuprobieren, wie viel Luft wir durch das tiefe Einatmen in unsere Lungen bekommen, machten wir anschließend einen kleinen Wettbewerb:
Wir bekamen einen Luftballon, mussten tief einatmen und dann die Luft mit einem Atemzug in den Ballon pusten.Wir hielten die Öffnung fest zu, damit Frau Weyrauch uns oben einen Knoten machen konnte. Dann klebten wir auf den Ballon unser Namensschildchen.
Jetzt konnten wir unsere Ballons vergleichen. Am größten war der von Frau Weyrauch (wenn auch nicht allzu viel größer als der größte von uns). Einige waren ganz klein, einige mittelgroß und wenige schon richtig groß. Wir überlegten (vermuteten), warum das so war – wir hatten doch alle nur einen Atemzug gemacht.
Wir fanden heraus, dass nicht alle Menschen gleich viel Luft ein- und ausatmen.
Erwachsene können mehr Luft ein- und ausatmen als Kinder, da die Atmungsorgane größer und schon besser trainiert sind.Aber auch unter uns Kindern gab es ja Unterschiede. Das liegt daran, dass die Atmungsorgane schon besser trainiert sind, denn ähnlich wie beim Trainieren der Muskeln, kann man das Atmen üben.
Tag 2:
Heute konnten wir sofort mit unserer Projektarbeit beginnen.
Nachdem wir unsere Ergebnisse von gestern und die wichtigen Punkte zum Forschen noch einmal wiederholt hatten, wurde es richtig spannend. Wir bekamen ein eigenes Forscherheft, in das alle unsere Versuche und Ergebnisse eingeheftet werden konnten. Dann durften wir an Stationen experimentieren.
Zunächst demonstrierte uns Frau Weyrauch an der 1. Station, worauf es beim Experimentieren ankommt.
Der Versuch hieß Die Taucherglocke: Dabei wurde ein Papiertuch tief in einen Becher gesteckt, so dass es nicht wieder herausfallen konnte, wenn man den Becher mit der Öffnung nach unten stellte. Wir sollten nun vermuten, ob das Tuch nass wird oder trocken bleibt, wenn der Becher in ein Wasserbecken getaucht wird. Je nach Meinung kreuzten wir auf unserem Arbeitsblatt `ja´ oder `nein´ an.
Danach tauchte Frau Weyrauch den Becher vorsichtig und ganz gerade in ein Wasserbecken und zog ihn anschließend genauso vorsichtig und gerade wieder heraus. Als sie das Papiertuch wieder aus dem Becher gezogen hatte, durften wir alle fühlen, ob es nass oder trocken war. Es war tatsächlich trocken. Wie konnte das sein? Als einer von uns es ausprobierte, klappte das nicht. Aber derjenige hatte den Becher auch zu schnell und vor allem nicht gerade eingetaucht. Es ist also wichtig, dass man Versuche richtig und vorsichtig ausführt.
Auch die vier anderen Stationen waren spannend:
Station 2:
Gummibärchen auf Tauchgang
war ähnlich wie Station 1. Hier blieben die Gummibärchen (die in einem kleinen Gefäß lagen) trocken, wenn sie
durch Überstülpen eines Bechers unter Wasser gedrückt wurden.
Station 3:
Luft umfüllen
Ein mit Wasser gefüllter Becher wurde(mit der Öffnung nach unten) ins Wasserbecken gedrückt, ebenso eine leere Flasche(wobei wieder darauf geachtet werden musste, dass die Flasche ganz gerade ins Wasser getaucht wurde).
Unter Wasser wurde der Becher leicht angehoben und die Flasche durch leichtes Kippen unter den Becher geschoben. Wir konnten beobchten, wie Luftbläschen in den Becher eindrangen. Nach einiger Zeit füllte sich die Flasche mit Wasser und der Becher wurde immer leerer – cool!
Station 4:
Aufpusten eines Luftballons in einer Flasche
Vorbereitet waren 2 Flaschen mit Luftballons, wobei der Ballon am Flaschenhals befestigt und in der Flasche hing. Bei beiden Flaschen versuchten wir den Ballon aufzupusten. Bei der einen Flasche funktionierte das überhaupt nicht- egal wie kräftig wir pusteten-, bei der anderen Flasche wurde der Ballon so dick, dass er schließlich die Flaschenwand berührte. Na, wie kam denn das? Einige von uns hatten vermutet, dass es in jedem Fall funktioniert, andere, dass es gar nicht geht. Aber nun klappte es bei der einen Flasche, bei der anderen nicht.
Schließlich entdeckten wir, dass eine Flasche ein Loch hatte (dort funtionierte das Aufpusten) und eine Flasche nicht (dort ging es nicht!). In der Flasche mit Loch konnte die Luft, die schon in der Flasche war, entweichen und machte Platz für den Ballon.
Station 5:
Ist der Trichter verstopft?
Es gab ein kleines Becken, eine Flasche mit Verschluss, der ein Loch hatte und einen Trichter.
Zunächst hielten wir den Trichter über das Becken und schütteten Wasser hinein. Problemlos lief das Wasser durch den Trichter ins Becken. Dann aber steckte Frau Weyrauch den Trichter oben in die Öffnung des Flaschenverschlusses und dichtete ihn zusätzlich mit Knete ab.
Als wir nun das Wasser in den Trichter schütteten, mussten wir aufpassen, dass dieser nicht überlief, denn es floss zwar Wasser in die Flasche, aber eher wie ein Rinnsal, so dass der Trichter schnell bis obenhin voll war. Nach und nach tropfte das Wasser nur noch in die Flasche.Was war denn da passiert? Durch den Flaschenverschluss und das Abdichten durch die Knete war die Luft in der Flasche eingesperrt und wir hatten ja schon an anderen Stationen festgestellt: Wo Luft ist, ist kein Platz für Wasser.
Nach dieser spannenden Experimentierphase trafen wir uns alle noch mal im Stitzkreis und sprachen über unsere Beobachtungen. Als Fazit stellten wir wieder fest: Luft kann nicht Nichts sein, denn Luft braucht Platz.
Nach der Frühstückspause ging es genauso spannend weiter wie vorher. Eigentlich wollte Frau Weyrauch für die nächsten Versuche mit uns auf den Schulhof gehen. Da es aber inzwischen regnete, mussten wir unseren Experimentierort in die Turnhalle verlegen (auch nicht schlimm).
Wir hatten unsere Turnschuhe und einen kleinen Regenschirm dabei (der aber nicht gegen den Regen da draußen war) und Frau Weyrauch hatte kleine und ein paar riesige Pappen besorgt.
Zunächst sollten wir mal so schnell wie wir konnten durch die Turnhalle laufen und mal fühlen, wo wir dabei überall Luft spüren. Wir fühlten sie am Kopf, im Gesicht, an den Händen und wie sie rechts und links an unserem Körper vorbeistrich.
Dann durften immer 5-6 Kinder ihren Regenschirm öffnen und damit laufen. Wir hielten ihn mal über dem Kopf, mal hinter dem Kopf und vor unserem Körper. Dabei stellten wir fest, dass wir mit dem Schirm nicht so schnell laufen konnten wie ohne. Er bremste uns. Am meisten bremste er, wenn wir ihn vor uns hielten.
Anschließend versuchten wir das Ganze mit den kleinen Pappen, Auch sie hinderten uns daran, so schnell zu laufen, wie wir eigentlich können. Allerdings war der Unterschied nicht so groß wie mit dem Schirm. Als wir dann aber die großen Pappen zu Zweit vor uns hielten, war da schnelle Laufen ganz vorbei. Wir kamen nur noch zögernd vorwärts – die bremsten uns ganz schön aus.
Auch heute sammelten wir uns oben in der Klasse noch einmal im Sitzkreis und besprachen unsere Vermutung, dass Luft bremst. Dieses Mal waren die Ergebnissse aber nicht ganz eindeutig. Einige von uns hatten es deutlich gespürt, dass die Luft uns ausgebremst hatte, andere hatten das aber nicht so gefühlt.
Schade, dass die Zeit in der Turnhalle schon vorbei war, aber Frau Weyrauch tröstete uns. Wir würden unsere Vermutung noch genauer beweisen müssen, deshalb gibt es morgen noch eine
zweite Versuchsreihe in der Halle – toll!
Tag 3:
Heute ging es gleich wieder in die Turnhalle. Dort stand schon ein großer und dahinter ein kleiner Kasten. Ein Stückchen weiter lag ein Schwungtuch und im vorderen Bereich der Halle lagen 3 Rollbretter, natürlich mit den Rollen nach oben, damit sie nicht gleich wegrollen konnten. Wir Kinder mussten den Aufbau noch ein wenig ergänzen.Vor und hinter den Kästen fehlten zur Absicherung noch die Mattten. Die müssen aber immer mit 4 Leuten getragen werden. Als dann alles aufgebaut war, gingen wir von Station zu Station, wo Frau Weyrauch uns erklärte, was wir dort ausprobieren sollten.
An Station 1(gr. Kasten) sollten wir Ähnliches probieren wie gestern beim Laufen. Ein Sprung vom Kasten erfolgte ohne Pappe, ein Sprung mit der kleinen Pappe und ein Sprung mit der großen Pappe.
An Station 2
(Schwungtuch) waren gleich mehrere Kinder gefragt. Wir sollten herausfinden, wie das Tuch mit vielen Kindern am höchsten nach oben schwingt.
An Station 3
(Rollbretter) sollten wir erforschen, wie das Brett sich sich mit uns darauf am schnellsten vorwärtsbewegt.
Nachdem wir alles verstanden hatten, verteilten wir uns in Gruppen (je 8 Kinder) an den drei Stationen und probierten aus. Nach einem vereinbarten Zeichen wechselten wir nach einiger Zeit zur nächsten Station bis jeder einmal jede Station erforscht hatte.
Die Ergebnisse trugen wir dann wieder im Klassenraum im Sitzkreis zusammen und heute konnten wir ganz sicher sagen, dass Luft auch bremst.
Nach der Frühstückspause hatten wir dann endlich mal Zeit, unser Forscherheft ein wenig netter zu gestalten, indem wir das Deckblatt und auch einige Bilder auf den zahlreich zusammengekommenen Arbeitsblättern ausmalen durften.
Als krönenden Abschluss unseres Projektes gab es dann noch 2 Highlights—einen Versuch, der uns wirklich noch mal zum Staunen brachte und eine kleine Windmühle, die wir selbst basteln, ausprobieren und mit nach Hause nehmen durften.
Versuch: Hebebühne
Mit einem Luftballon, der unter einem Buch lag, konnte ein Junge der Klasse beweisen, dass Luft auch Kraft hat. Er blies den Luftballon auf und hob das Buch damit immer höher.
Die Windmühlenvorlage konnten wir selbst ausschneiden und falten. Beim Zusammenbau halfen uns allerdings Frau Barfeld und Frau Weyrauch. Wir stellten anschließend fest, dass sie sich durch richtiges Pusten drehen ließ, aber noch besser, wenn wir sie im Lauf gerade vor uns hielten.
Zu unseren Ergebnissen an der Tafel ergänzten wir dann noch die Erkenntnisse:
• Luft hat Kraft und
• Wind ist auch Luft .